Velours: Velours bedeutet übersetzt “samtartiges Gewebe”. Die beim Tuften gebildete Schlinge wird bereits in der Maschine aufgeschnitten (Englisch: „to cut“ - schneiden). Mit Cut bezeichnet man Veloursnoppen aus normal gesponnenem bzw. Endlosgarn mittlerer Polhöhe, die ähnlich wie ein Rasierpinsel aufgehen und eine veloursartige Oberfläche bilden.
Besonderer Hinweis: Shading
Velours-Teppichböden werden wegen ihrer samtig weichen Oberfläche und der reichhaltigen Schattierungseffekte sehr geschätzt. Während des Gebrauchs können in seltenen Fällen bleibende Schattierungen, sogenannte Shading-Effekte, auftreten: Unabhängig von Laufstraßen oder besonders stark beanspruchten Stellen bilden sich wasserfleckenartige Konturen auf dem Fußboden. Diese wirbelähnlichen Veränderungen lassen sich weder durch Bürsten noch mit Wasser beseitigen. Shading entsteht bei Velours-Teppichen unabhängig vom Material oder ob es sich um Natur- oder Synthetikfasern handelt. Auch die Herstellungsart ist nicht ausschlaggebend. Shadingeffekte treten sowohl bei maschinell hergestellten als auch bei handgeknüpften Teppichen auf. Es handelt sich um eine rein optische Erscheinung, die die Gebrauchstauglichkeit nicht beeinträchtigt und vom Hersteller und/oder Verleger nicht beeinflusst werden kann.
Frisé: Beim Frisé oder Kräusel-Velours wird das Garn besonders stark gezwirnt und dann fixiert. Diese Oberfläche ist äußerst praktisch für den alltäglichen Gebrauch und ist gegen Trittspuren und Laufflächenbildung extrem widerstandsfähig.
Saxony: Der Saxony (englische Fachbezeichnung für Hochflor-Velours) hat eine Polhöhe ab ca. 9 mm und besteht aus thermofixiertem Zwirn bzw. Garn (Veredelungsverfahren, Ware wird einer Wärmebehandlung unterzogen und schrumpft). Die zusätzliche Zwirndrehung ergibt einen fest in sich geschlossenen Garnstempel, der der Stauchwirkung beim Begehen und statischer Belastung (z. B. Stuhlbeine) besser widersteht, als die einzelne Garnfaser des Normalvelours - typisch dabei ist ein körniges Oberflächenbild.
Schlinge: Der Schlingenteppichboden besteht aus fortlaufenden kleinen Garnschlingen von gleicher Höhe. Das besondere Herstellungsverfahren macht den Bodenbelag aus Schlingenware sehr robust und extrem widerstandsfähig. Anders als beim Velours sind die Schlingen elastisch: Sie werden bei Belastung zusammengedrückt und richten sich danach wieder auf.
Strukturierte Schlinge: Der strukturierte Schlingenteppichboden besteht im Gegensatz zur normalen Schlingenware aus unterschiedlich hohen Garnschlingen. Dies führt zu einem reizvollen Struktureffekt.
Hochtief-Struktur: Bei der so genannten Hochtief-Struktur handelt es sich um eine sehr beliebte Oberflächenmusterung. Besonders wirkungsvoll wird hierbei der 3D-Effekt eines Teppichbodens betont.
Cut-loop oder auch Hochtief-Cut-loop ist die offizielle englische Bezeichnung für eine hochwertige Machart der Hochtief-Musterung. Bei dieser Technik wird die musterbildende Hochschlinge schon in der Tuftmaschine aufgeschnitten. Dadurch bildet die Hochschlinge eine klar abgegrenzte Velours-Hochfläche gegenüber der Tiefschlingenfläche. Ein Cut-loop ist immer die edle Version der Hochtief-Musterung mit meist samtigem Oberflächenbild.
Der Cut-loop-Saxony oder auch Hochtief-Cut-loop-Saxony ist aus thermofixiertem Zwirngarn hergestellte Cut-loop-Ware. Dieser Zwirn hat gerade in den empfindlicheren Hochflächen (Stauchwirkung nur auf kleiner zusammenhängender Fläche) eine stabilisierende Wirkung. Sowohl Cut-loop-Saxony als auch Hochtief-Cut-loop-Saxony gehören zu den Spitzenerzeugnissen des getufteten Teppichbodens und haben ein besonders gutes Wiedererholungsvermögen.
Hochtief-Tip-sheared: Hochtief-Tip-sheared ist der englische Fachbegriff für “spitzengeschoren”. Das Besondere dieser Technik: Die Hochschlingen werden erst nachträglich maschinell geschoren. Dabei schert man nur einen Teil der Hochschlinge an, während die Reste des liegenden Schlingenbodens sogenannte kleine “Blitzer”, auf der nun stumpfen Velours-Oberfläche bilden. Genau dies macht den besonderen Charakter des Hochtief-Tip-sheared aus.
Cross-over: Das englische Wort cross-over, zu Deutsch „überkreuzend“, gilt als fester Begriff in der Tuftmusterung. Unterschiedlich gefärbte Garne (Ton in Ton oder Umkehrfarbe) werden in der Tuftingmaschine nach vorgegebenem Muster aufgesteckt und in die Nadeln des Nadelbalkens eingefädelt. Tuftmusterungen sind hauptsächlich dort gefragt, wo fast unifarben wirkende Kleindessins („Dessins“ sind fortlaufende Muster auf Stoffen) durch Drucken nicht darstellbar sind oder es zu großen Konturverzerrungen kommen könnte. Cross-over wird auch für geometrische Dessins beim gewebten Teppichboden eingesetzt, weil die Garne, anders als beim Drucken, bis auf das Gewebe durchgefärbt sind. Tuftgemusterte Beläge nennt man in der Fachsprache auch COC (Cross-over-cut) bei Velouren oder COL (Cross-over-loop) bei Schlingenware. Ein tuftgemusterter Teppichboden wirkt, weil durchgefärbt, in der Regel edler als bedruckte Ware. Bei klein gemusterten Tuftbelägen muss bei der Verlegung im Nahtbereich besonders sorgfältig gearbeitet werden, da es sonst zum “Reißverschlusseffekt” kommen kann.
Carving: Durch das Carving-Verfahren, zu Deutsch „Konturenschnitt“, können Frisé-Teppichen die schönsten Muster verliehen werden. Dabei sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt. In den Fond des Teppichs können beispielsweise Wellen, Blumen oder phantasievolle Mustern hineingeschnitten werden. Das Besondere dabei: dies ist kein maschineller Vorgang, sondern muss mit aufwendiger Handarbeit individuell hineingeschnitten werden.
Flachgewebe: Bei Flachgewebe-Teppichen handelt es sich um sehr strapazierfähige und pflegeleichte Bodenbeläge ohne Flor. Dies bewirkt je nach Machart eine glatte oder äußerst strukturierte Oberfläche. Flachgewebe gibt es in unterschiedlichen Oberflächen – von einfach mit der Grundbindung oder etlichen Ableitungen mit zunehmenden Aufwänden. Unter Flachgewebe versteht man solche Gewebe, die auf einem „Flach“-Webstuhl mit waagerecht, sprich flach-verlaufender Kette gewebt werden, wobei die Schussfäden mit einem Webschützen und von Webkante zu Webkante eingetragen werden. Durch die robusten Materialien und die besonders flache Webstruktur eignen sich diese Teppiche hervorragend für Dielen, Küchen und Flure, besonders beliebt sind dabei Materialien wie Sisal, Jute oder auch Kunstfaser.