Teppiche richtig waschen
Teppich waschen - So geht’s richtig
Beim Teppich waschen tun sich so manche Verbraucher schwer, sie gehen mehr oder weniger mit zu viel Respekt oder mit dem falschen Ansatz an die Sache heran. Dann wird die Reinigung lieber aufgeschoben, was aber für die Hygiene wie auch für die schöne Erhaltung des Teppichs ganz und gar nicht gut ist. In diesem Beitrag dreht sich alles um das Thema Teppichwäsche. Sie erfahren, welche Teppiche Sie waschen dürfen, wie es bei den unterschiedlichen Arten und Materialien richtig und effektiv funktioniert und in welchen Fällen Sie die Teppichreinigung den Profis überlassen sollten. Teppich waschen ist einfach und es finden sich verschiedene Methoden, manuell oder mithilfe von praktischen Geräten.



Die trockene Reinigung vor der Teppichwäsche
Vor dem Teppich waschen ist nach dem Teppich waschen, denn grober Schmutz und Staub sollte vor der Feucht- oder Nassreinigung immer entfernt werden. Dazu bietet sich der Staubsauger an, welche Saugdüse verwendet wird, hängt von der Oberflächenstruktur und der Florhöhe ab. Die Bodendüse ist bei den meisten Staubsaugern als Kombidüse für Teppich- oder Glattböden konzipiert. Für die Reinigung von Glattböden wird zum Schutz vor Kratzern die Bürste ausgefahren. Mit der Staubsaugerbürste lassen sich aber auch relativ glatte und weiche Teppiche mit niedriger Florhöhe gut saugen, damit werden Menschen- und Tierhaare sowie Flusen und Staub effektiv aufgenommen.
Auf die Staubsaugerbürste verzichten sollten Sie bei Hoch- und Langflorteppichen sowie bei Woll-, Leder- und Echtfellteppichen, deren Oberfläche sehr sensibel ist und durch die Bürstenbehandlung strapaziert wird. Das gute alte Teppichklopfen oder Ausschütteln bewährt sich nach wie vor bei Shaggy-Teppichen und hochwertigen Woll-, Leder- oder Echtfellteppichen, um in den Fasern sitzenden Staub und Krümel zu entfernen.
Beachten Sie, dass Sie, mit Ausnahme von hochwertigen Orientteppichen und sensiblen Teppichoberflächen, eine starke Saugleistung einstellen können, damit der Teppich fasertief gereinigt wird. Drosseln Sie die Saugkraft bei Teppichen aus edlen und empfindlichen Materialien sowie bei antiken Teppichen auf ein Mindestmaß, damit die Fasern nicht beschädigt oder quasi eingesaugt werden, was zu unschönen Fehlstellen führen kann. Im Zweifel setzen Sie lieber auf Ausschütteln oder das Ausbürsten mit einer weichen Bürste von Hand. Prüfen Sie vor dem Teppichsaugen die Bodendüse selbst auf Verschmutzungen, damit kein anhaftender Schmutz auf dem Teppich verteilt wird.

Elektrische und manuelle Teppichreinigung, Reinigungsgeräte, Reinigungsmittel
Teppiche lassen sich auf verschiedene Arten waschen oder reinigen. Es können elektrische Geräte zum Einsatz kommen oder das Teppich waschen erfolgt von Hand mit Seifenlauge, Teppichschaum oder Teppichpulver.
Teppichreinigungsgeräte finden sich in verschiedenen Ausführungen für den privaten Gebrauch und den gewerblichen Bedarf. Sie können auch in Baumärkten gegen Gebühr ausgeliehen werden, so dass der Kauf nicht unbedingt erforderlich ist, es sei denn, man hat sehr viele Teppiche oder große Teppiche oft zu reinigen. Die bekanntesten Modelle sind der Waschsauger, auch als Sprühextraktionsgerät bezeichnet, und der Teppichfrischer zum Einarbeiten von Reinigungspulver.
Der Waschsauger zeigt sich im Handel als Kombinationsgerät aus Trocken- und Nasssauger, der mit wenigen Handgriffen entsprechend umgebaut ist. Für die Nassreinigung und das Teppich waschen wird der Wassertank des Gerätes befüllt. Spezielles flüssiges Reinigungskonzentrat wird über ein Pump-/Sprühsystem mit dem entsprechenden Aufsatz auf dem Teppich aufgebracht. Danach erfolgt das „Auswaschen“ vollautomatisch über die Saugdüse. Vorteilhaft ist diese Methode, da der Teppich nicht komplett durchnässt wird und eine Tiefenreinigung möglich ist. Aber auch hier gilt: Den Teppich erst richtig trocknen lassen, bevor er wieder ausgelegt und begangen wird.
Die Reinigung von Teppichen mittels Teppichschaum und Teppichpulvern ist bei vielen fest verankert. Sie funktioniert einfach und schnell, eignet sich aber in erster Linie für die Auffrischung zwischendurch, da tiefsitzende Verunreinigungen und ein Grauschleier so nur bedingt entfernt werden. Der Teppichschaum aus der Dose wird großflächig aufgesprüht und mit einer weichen Bürste eingearbeitet. Nach einer Einwirkzeit erfolgt das Absaugen mit dem Staubsauger. Ähnlich funktioniert das mit dem Teppichpulver, wobei sich für das bequeme Einarbeiten ein spezielles Teppichgerät mit einer intelligenten Düse empfiehlt. Alternativ tut es hier auch die Bürste oder ein nicht allzu harter Schrubber. Abschließend wird das Pulver nach dem Einwirken abgesaugt. Bei diesen Verfahren bleibt der Teppich ebenfalls nur an der Oberfläche feucht.
Tipps zum Teppich waschen von Hand
Wenn Sie den Teppich in der Badewanne oder in einem großen Bottich waschen, beherzigen Sie folgende Tipps:
- Verwenden Sie handwarmes Wasser, kein kochendes oder heißes Wasser
- Geben Sie Seifenspäne oder Feinwaschmittel in das Wasser und rühren Sie zunächst eine Lauge an. Mildes Haarshampoo bietet sich für die meisten Teppiche ebenfalls als Zusatz an.
- Legen Sie den Teppich hinein und beginnen Sie nach einer Einweichzeit, die je nach Verschmutzung und Teppichart zwischen 15 und 60 Min liegen kann, mit dem Waschvorgang. Robuste Oberflächen vertragen dabei auch eine weiche Bürste, ansonsten kneten Sie den Teppich so gut es Ihnen möglich ist, durch. Im Anschluss daran wird der Teppich mehrfach mit klarem Wasser gespült, bis keine Seifen- oder Schaumreste mehr vorhanden sind.
- Langflorteppiche sollten vor dem Teppich waschen mit einem groben Kamm nach Knoten abgesucht und aufgerichtet werden, damit sich die Florfasern nicht unnötig verheddern und durch die Nässe verfilzen.
Was heißt Teppich waschen denn genau?
Im Allgemeinen sprechen wir vom Teppich waschen, wenn wir die feuchte Reinigung meinen. Wie diese konkret aussehen kann, hängt von den Angaben zur Reinigung auf dem Etikett ab. Es finden sich verschiedene Methoden, darunter die Handwäsche in einem Bottich oder in der Badewanne, die Maschinenwäsche sowie die Feuchtreinigung mittels Pulver oder Schaum sowie die Nassreinigung mit einem entsprechenden Reinigungsgerät. Eine feuchte Reinigung von Teppichen kann auch durch Wasserdampf erfolgen, wenn es sich um besonders empfindliche Exemplare handelt. Solche Reinigungsvorgänge werden jedoch in erster Linie in professionellen gewerblichen Teppichreinigungen durchgeführt.
Welche Teppiche darf ich wie waschen?
Ob und auf welche Art und Weise sich ein Teppich waschen oder feucht reinigen lässt, hängt stark vom Material ab. Baumwolle, Wolle und Polyester Teppiche sind hier in der Regel unproblematisch und können entweder von Hand, in der Waschmaschine oder mit einem speziellen Gerät, z.B. Nass-/Trockensauger, gereinigt werden. Teppiche aus Bast, Sisal, Kokosfaser und ähnlichen Pflanzenfasern vertragen keine Feuchtigkeit und können nicht gewaschen oder feucht gereinigt werden. Bei Teppichen aus Leder oder Fell ist eine sehr behutsame Feuchtreinigung angeraten, die in der Regel den Fachleuten überlassen wird.
Das Etikett auf der Teppichrückseite oder aber ein Infoblatt, das mit dem Teppich geliefert wird, gibt Ihnen ausführliche Hinweise zur Reinigung und erklärt, wie Sie den Teppich waschen dürfen. So sind z.B. reine Baumwollteppiche und verschiedene Synthetik Teppiche maschinenwaschbar bei 30 Grad. Halten Sie sich immer genau an die Anweisungen und Hinweise. Wird die chemische oder professionelle Reinigung eines Teppichs angeraten, dann sollten Sie nicht selber Hand anlegen, nur weil Sie Geld sparen möchten. Der Schaden, der dadurch angerichtet werden kann, kostet dann weitaus mehr, da der Teppich aus der Form geraten, einlaufen, sich verziehen oder verfärben kann und dann nicht mehr zu gebrauchen ist.
Nachfolgend haben wir verschiedene Teppicharten und die gängige Methode zum Teppich waschen aufgeführt:
Teppiche aus Baumwolle/Polyester, Viskose, Polyacryl:
Diese Teppiche sind je nach Größe und Rückenbeschichtung vielfach in der Waschmaschine zu reinigen. Empfohlen wird eine niedrige Waschtemperatur, z.B. 30 Grad, und ein Pflegeleicht-Programm. Es sollten keine Vollwaschmittel mit Bleichmitteln und Aufhellern verwendet werden. Besser sind Waschmittel für Feinwäsche oder Wolle. Waschen Sie den Teppich nach Möglichkeit separat und in einem großen Wäschenetz, um starke Reibung an der Trommel zu verhindern und den Flor zu schützen. Verzichten Sie zudem auf den Schleudergang oder wählen Sie nur die niedrigste Umdrehungszahl. Ob Sie Weichspüler zugeben können, richtet sich nach den Angaben auf dem Teppichetikett, nicht immer ist das sinnvoll, hier kommt es auf die genaue Materialzusammensetzung an.
Alternativ bzw. je nach Größe kommt bei Teppichen aus Baumwolle oder Synthetik die Handwäsche in einem geeigneten Bottich oder am besten in der Badewanne mit milder Seifenlauge (Waschmittel und Wasser) in Frage. Auch die Reinigung mit Pulver, Teppichschaum oder durch ein elektrisches Teppichreinigungsgerät ist möglich.
Teppich waschen mit Reinigungsschaum
Teppiche aus Wolle/Schurwolle/Filz:
Schurwollteppiche sollten sehr behutsam gereinigt werden. Mit chemischen Mitteln und Pulvern ist Vorsicht angesagt, da die Wolle darauf regelrecht allergisch reagieren kann. Besser ist es, den Wollteppich je nach Größe und Beschaffenheit von Hand in einer Lauge aus Wollwaschmittel und lauwarmem Wasser sanft zu reinigen, ohne dabei fest zu schrubben oder zu starke Reibung zu erzeugen. Im Zweifel ist immer die professionelle Teppichwäscherei der richtige Ansprechpartner. Gerade wenn es um hochwertige Orient-Teppiche geht, ist die Profi-Reinigung dem Teppich waschen von Hand vorzuziehen.
Teppiche aus Leder und Echtfellteppiche:
Die Waschmaschine ist zum Teppich waschen bei diesen Materialien tabu, ebenso wie ein vollständiges Durchfeuchten, da es sich um tierische Materialien handelt, die fäulnisanfällig sind. Ein Lederteppich wird zudem durch Waschen hart und das Leder kann brechen. Verzichten Sie unbedingt auf chemische Reinigungsmittel und verwenden Sie für die Auffrischung oder das Entfernen von Schmutzrändern, Flecken oder anderen Verunreinigungen Wasser und rückfettende Neutralseife. Arbeiten Sie immer nur mit einem feuchten Tuch oder einer weichen Babyhaarbürste in eine Richtung (nicht kreuz und quer) und durchnässen Sie den Teppich nicht. Prüfen Sie zuvor die Farbechtheit an einer unauffälligen Stelle.
Einige Worte zur Fleckenbehandlung bei Teppichen
Vor dem Teppich waschen wollen viele Teppichfreunde noch hartnäckige Flecken behandeln, die bei der ersten Grobreinigung nicht ganz verschwunden sind. Das ist zwar möglich, aber nicht immer erforderlich, denn die Teppichoberfläche wird dadurch nur unnötig strapaziert, insbesondere durch aggressive und bleichende Reinigungsmittel und starkes Reiben. Flecken sollten daher stets frisch so gut wie möglich beseitigt werden, verschiedene Hausmittel wie Salz oder eine einfache milde Seifenlauge eignen sich am besten, bei säurehaltigen Hausmitteln ist immer Vorsicht geboten, da die Teppichfaser darauf mit unangenehmen Erscheinungen und Verfärbungen reagieren kann. Bei sehr robusten Synthetikteppichen kommt auch Teppichschaum, der sanft mit einer Bürste eingearbeitet wird, in Frage. Bei eingetrockneten Flecken ist es ratsam, zuerst die oberflächliche Kruste zu entfernen, mit einem stumpfen Messerrücken oder einer Bürste.
Teppiche nach dem Waschen schonend trocknen
Genauso wichtig wie die Vorreinigung ist der richtige und schonende Trocknungsvorgang nach dem Teppich waschen. Dabei gilt: Lassen Sie dem Teppich genügend Zeit und geben Sie ihn nicht in den Trockner, auch wenn er für die Maschinenwäsche geeignet ist. Wenn Sie den Teppich von Hand in der Wanne oder einem Bottich waschen, drücken Sie überschüssiges Wasser aus, verzichten Sie aber auf starkes Auswringen. Sie können den Teppich danach noch in ein großes Bettlaken hüllen und sanft Feuchtigkeit auswalken.
Breiten Sie den Teppich danach auf einer sauberen Fläche aus und richten Sie mit Hilfe einer weichen Bürste den Flor wieder auf. Anschließend sollte der Teppich im Liegen oder an einer Teppichstange hängend an der Luft trocknen können, wobei direkte Sonneneinstrahlung zu vermeiden ist. Ein schattiges Plätzchen mit leichtem Wind ist hier optimal. Auch nach dem Trocknen wird ein erneutes „Kämmen“ der Fasern empfohlen. Der Teppich sollte nach dem Teppich waschen erst wieder ausgelegt werden, wenn er absolut trocken ist, ansonsten besteht die Gefahr, dass er von unten „schimmelt“.